„Feedback“ ist eine wichtige Führungsstrategie – insbesondere für Führungs-Neulinge, die nach einer Beförderung innerhalb des Unternehmens ihre ehemaligen Kollegen motivieren und kritisieren müssen. Dabei ist es wichtig sowohl Feedback zu geben als auch Feedback zu fordern.

 

Die Relevanz von Feedback für neue Führungskräfte

Bei Feedbackgesprächen werden üblicherweise in einer Unterhaltung zwischen Mitarbeiter und Vorgesetztem die bisherige Arbeit und Leistung, die Erfolge, die Kritikpunkte und das Verbesserungspotenzial besprochen. Dieses Gespräch ist ein wichtiges Instrument der Personalführung, um die Produktivität und die Mitarbeiterzufriedenheit zu fördern, aber auch Konfliktpotenziale frühzeitig zu entdecken.

Während jede Führungskraft und jeder Mitarbeiter von regelmäßigen Feedbackgesprächen profitieren kann, ist dieses Führungsinstrument gerade für neue Führungskräfte besonders wichtig:

  • Feedbackgespräche bieten der neuen Führungskraft die Gelegenheit, im offenen, produktiven Gespräch ihre neue Rolle abzustecken.
  • Das Einfordern von Feedback seitens der Führungskraft erlaubt den Mitarbeitern ihren ehemaligen Kollegen – nun Vorgesetzten – in einem angemessenen Setting zu kritisieren oder zu loben, ohne die Autorität der neuen Führungskraft zu untergaben.
  • Das Gespräch ermöglicht die Entwicklung einer neuen – den veränderten Rollen angemessenen – Beziehung.

 

Feedback geben und erhalten: Was muss dabei beachtet werden?

Faustregeln für das geben von Feedback

  • Zielorientiert – Erfahrungen als Beispiele für eine gewünschte Zukunft nennen
  • Aktuell – Gutes wie Schlechtes zeitnah ansprechen
  • Deskriptiv – nicht über allgemeines, sondern über konkretes Verhalten sprechen
  • Persönlich – den eigenen Eindruck beschreiben, dh „ich“ statt „man“ verwenden
  • Konstruktiv – Kritik ohne Verbesserungsvorschläge sind unproduktiv, daher muss in jeder Kritik Raum für Entwicklung möglich bleiben

Feedback erhalten bedeutet

  • Eine Lernchance – erst einmal zuhören und bei Unklarheiten nachfragen
  • Neutral – man muss sich nicht verteidigen
  • Eine Frage der Perspektive – Feedback sagt mehr über den Sender als den Empfänger aus
  • Letztendlich meine Entscheidung – man entscheidet selbst, was man annimmt

 

Aktives Zuhören als wichtiges „Kommunikations-Tool“ beim Feedback

Aktives Zuhören beschreibt das Zuhören, bei dem die Botschaft tatsächlich aufgenommen wird. Gerade beim Erhalten von Feedback ist es wichtig, dem Gegenüber zu zeigen, dass das Feedback auch ankommt. Allerdings ist „aktives Zuhören“ nicht eine Technik, die man einfach so lernen kann. Wesentlich ist ein echtes Interesse am Gesprächspartner.

Folgende Tipps können Ihnen helfen Ihr Interesse an dem Gespräch zu zeigen:

  • Nonverbal
    • Augenkontakt
    • Nicht über die eigene Antwort nachdenken, während die andere Person spricht
    • Offene und zugewandte Körperhaltung
  • Verbal
    • Bestätigungssignale: ja – mhm – aha
    • Zusammenfassung: Ich fasse zusammen, was ich verstanden habe: …
    • Gefühle spiegeln: Sie ärgern sich also, weil …?
    • Geschlossenes Nachfragen: Wie ist das passiert?
    • Offenes Nachfragen: Können Sie dazu mehr erzählen?

 

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