Wer Mitarbeiter ist und im Folgenden Führungskraft wird, macht eine Veränderung durch. Aber ist nicht jeder „Führende“ am Anfang zumindest einmal ein „Mitarbeitender“ gewesen? Auch die meisten Unternehmer haben sich aus anderen Funktionen heraus entwickelt und sind nicht als Unternehmer auf die Welt gekommen. Was braucht man alles, um zur Führungskraft zu werden?

 

Welche Eigenschaften und Fähigkeiten braucht eine Führungskraft?

 

Sachkenntnis

Um Mitarbeiter anleiten zu können, braucht es eine profunde Sachkenntnis, je nachdem, um welche Tätigkeiten es geht. Wenn man sich also aus einer Gruppe von Kollegen heraus zu einer Führungskraft entwickelt, ist man da im Vorteil, da man die Materie bereits kennt. Man bringt das fachliche Know-how schon einmal mit. Es kann aber genauso sein, dass man sein altes Fachgebiet verlässt und in eine andere Abteilung wechselt, wo es um andere Tätigkeiten geht und andere Kollegen am Werk sind. Dann muss man sich in den neuen Aufgabenbereich sachlich einarbeiten und gleichzeitig beginnen, die neue Gruppe zu managen und in ihren Aufgaben anzuleiten.

 

Persönlichkeit

Dazu gehört alles, was in bekannter Weise und oft als Führungsqualitäten, Soft Skills, menschliches Profil, Leadership usw. umschrieben wird. Es ist das die Summe der persönlichen Eigenschaften, des eigenen Charakters, auch der eigenen Ziele und Wünsche, der Erfahrungen, die einem dabei helfen, den Weg zu gehen und das Ziel zu erreichen. Vielleicht passt auch die Bezeichnung „Persönlichkeitsprofil“ ganz gut dazu. Und nicht jeder will oder muss auch Führungskraft werden oder sein, sondern es soll zu einem passen, stimmig sein, wie ein Gewand zur eigenen Figur. Man muss selbst motiviert sein, um andere motivieren zu können.

 

Führungsstil

Da geht es um die Beziehungsebene zwischen Mitarbeitern und Führungskraft. Hier kommen wir auch in den Bereich der möglichen Führungsstile. Diese hängen aber ganz besonders von dem Geschäftsfeld ab, in dem das Unternehmen tätig ist. Ist es ein Industriebetrieb, laufen die Arbeitsvorgänge großteils automatisiert ab, ist es ein Unternehmen in der Bank- und Versicherungswirtschaft, ist es vielleicht eine digitale Branche in schnellem Wandel oder ein soziales Non-Profit-Unternehmen?

Hier zeigt sich die ganze Bandbreite an Unternehmen - und das Führen wird immer auf die Verhältnisse im Unternehmen abgestimmt sein müssen.

 

Die wichtigsten Führungsstile sind

  • Kooperativer Führungsstil
  • Führung mit Zielvorgaben
  • Führung mit finanziellen Anreizen
  • Systemischer Führungsstil (ganzheitlich, vernetzt)
  • Situativer Führungsstil (besonderes Eingehen auf den Mitarbeiter, die Arbeitssituation)

 

Wichtig sind auch

  • Konflikte lösen
  • Eigenverantwortung fördern

 

Es bleibt immer zu bedenken, dass in jedem Betrieb die unterschiedlichsten Menschen aufeinanderstoßen. Da kann es zu Meinungsverschiedenheiten, Spannungen, Ablehnung, Streit usw. kommen. Auch negative Erlebnisse sind zu verkraften – niemand ist immer nur auf der Erfolgsstraße.

Veränderungen der eigenen Position bringen mitunter auch eine Vertragsänderung, vielleicht eine Umstufung oder eine erfolgsorientierte Entlohnung mit sich. Darüber soll man sich informieren und schriftlich festhalten, was die neue Vereinbarung ist.

 

Autor: Dr. Martin Gillinger

 

Seminartipp! Vom Mitarbeiter zur Führungskraft