Bis zu 5 Generationen arbeiten heute in Unternehmen und Organisationen zusammen. Das kann - neben den üblichen schwierigen Rahmenbedingungen im Business – mit zusätzlichen Herausforderungen verbunden sein: z.B. unterschiedliche Arbeitsweisen, andere digitale Gewohnheiten oder divergierende Wertehaltungen und Einstellungen. Spezielle Führungskompetenzen sind hier notwendig für einen erfolgreichen Umgang mit dem Generationen-Mix.

 

Studien, Studien, Studien

Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an interessanten Daten und detaillierten Studien zu den unterschiedlichen Generationen. Ausführlich kann man sich da über die verschiedenen Bedürfnisse, Ansprüche und Erwartungen der einzelnen Altersgruppen informieren, z.B.:

Die Baby Boomer, die zwischen 1949 und 1964 geboren sind, stellen ihren Beruf oft über das Privatleben und sind eher menschlich als technisch orientiert.

Die Generation X, zwischen 1965 und 1980 geboren, priorisiert eine gute Work-Life- Balance und ist unabhängiger als ihre Vorgänger.

Die technikaffine Generation Y (Millennials) der Jahrgänge 1981 bis 1996 ist ehrgeizig und veränderungsbereit, braucht aber auch viel Aufmerksamkeit.

Generation Z (1997 bis 2012) ist mit Internet, Smartphone und PC aufgewachsen, die Grenzen zwischen digital und real verschwimmen. Eine Trennung von Arbeit und Freizeit wäre daher wichtig und auch die eigene freie Entfaltung.

Dabei sollte man jedoch unbedingt beachten, dass die Grenzziehung zwischen den Generationen keine exakte Wissenschaft ist und je nach Studie und Quelle auch variieren kann. In erster Linie sollten diese Kategorien dazu dienen, sich ungefähr einzuordnen.

 

Tipps, Tipps, Tipps

Dazu gibt es unzählige Ratschläge, wie vor allem Führungskräfte mit diesem Generationen-Mix und den unterschiedlichen Anforderungen umgehen können.

 

Es wurden z.B. drei wichtige Handlungsfelder identifiziert, die Grundlage für eine erfolgreiche Teamarbeit sind:

  1. Lebenslange, gesunde Leistungsfähigkeit fördern und Talente von Beschäftigten jeden Alters entwickeln
  2. Stärkung der generationenübergreifenden Zusammenarbeit und Wertschätzung
  3. Arbeitsbedingungen und Organisationsentwicklung aktiv gestalten

 

Um diese Handlungsfelder effektiv bearbeiten zu können und um nachhaltige Verbesserungen im Unternehmen zu erzielen, empfehlen sich u.a. folgende Führungsinstrumente:

  • Ein klares Zielsystem und akzeptierte Zielvereinbarungen, die flexibel angepasst werden können
  • Ein Kennzahlensystem und Berichtswesen für Benchmarks von Arbeitsergebnissen
  • Ein transparentes, effizientes Informationssystem und ein strukturiertes, regelmäßiges Führungs-Feedback bzw. Mitarbeiter-Feedback
  • Ein organisiertes und teamorientiertes Meetingwesen
  • Eine Leistungsbeurteilung, die an flexible Vergütungen und die jeweiligen Entwicklungsplanungen gekoppelt ist
  • Agiles Projektmanagement und die effektive Organisation von KVP-Prozessen  

 

Den Generationen-Mix in einer Organisation also erfolgreich zu managen, scheitert nicht an fehlenden Informationen, Studien oder Anleitungen – die kann man sich relativ einfach besorgen. Die tatsächliche Schwierigkeit liegt in der Anwendung und Umsetzung dieser Erkenntnisse in der Praxis – und diese erfordern einen offenen, selbstreflektierten und achtsamen Führungsstil!

 

Worauf es wirklich, wirklich ankommt!

Jeder Betrieb, jedes Führungsteam entwickelt über die Zeit eine eigene Unternehmenskultur: eine bestimmte Art miteinander umzugehen, zu kommunizieren, zu agieren, Entscheidungen zu treffen oder Krisen und Konflikte zu bewältigen. Und diese Unternehmens- und Führungskultur hat natürlich entscheidenden Einfluss auf den Umgang mit dem Generationen-Mix in der Organisation.

Deshalb sind all die Informationen und Studien zwar sehr wertvoll, aber worauf es wirklich ankommt, sind vor allem die positive, wertschätzende Einstellung und Haltung von Führungskräften und deren team- und veränderungsorientiertes Handeln im Arbeitsalltag. Das zeigt sich in einer offenen Kommunikation, geprägt von interessiertem Fragen, aktivem Zuhören und echtem Verstehen. Dazu kommen eine hohe Konfliktfähigkeit und die konstruktive, nachhaltige Unterstützung der Mitarbeitenden.

 

Autor: Mag. Bernd Bruckmann

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